Gräberstätte „Karnickelberg“

Gräberstätte für die Opfer der kommunistischen Gewaltherrschaft in den Bautzener Gefängnissen

Die Gräberstätte

Auf dem „Karnickelberg“, unmittelbar neben der heutigen Justizvollzugsanstalt Bautzen, sind viele der Toten, die im Speziallager in den Jahren 1945 bis 1949 verstarben, verscharrt worden. Auf dieser Anhöhe wurde von der Stadt Bautzen mit finanzieller Unterstützung von Bund und Land und in Zusammenarbeit mit dem Bautzen-Komitee und dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge eine Gräberstätte für die Opfer der kommunistischen Gewaltherrschaft in den Bautzener Gefängnissen errichtet. Unter schwierigen Bedingungen konnte 1992 bis 1994 ein Teil der bis dahin an unbekannten Stellen verscharrten Toten des Speziallagers geborgen werden. Auf der neu errichteten Gräberstätte ruhen jetzt 248 geborgene Opfer in 10 Gräberreihen. Sie erinnern an die Toten, die nicht mehr auffindbar sind. Im September 2000 wurde in unmittelbarer Nähe zum Gräberfeld eine Gedenkkapelle eingeweiht.

Kapelle

In der Kapelle befinden sich acht Tafeln mit zur Zeit 3.135 Namen von Häftlingen, die bis 1956 im „Gelben Elend“ verstorben sind. Die Tafeln wurden 2012 durch Spenden ermöglicht. Ebenfalls in der Gedenkkapelle einsehbar ist eine Kopie des Totenbuches.

Eine Besichtigung der Kapelle bedarf der Absprache mit dem Büro des Bautzen-Komitee e.V.

Gedenkplatz

Seit 2013 mündet ein Gedenkweg, der entlang des Grabens verläuft, in dem die Verstorbenen verbracht worden waren, auf einen Gedenkplatz.

Durch die großzügige Spende des Unternehmers Prof. Dr. Reinfried Pohl, der seinen Vater in Bautzen verlor, wurde damit ein lang gehegter Wunsch der Überlebenden und Angehörigen der Opfer für einen Erinnerungsort Realität.

Die Figur „Versöhnung“ des Dresdner Bildhauers Alexander Preißler empfängt die Besucher und versinnbildlicht den Wunsch des Spenders, dass dieser Ort Verzeihen aber nicht das Vergessen lehrt.